Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) gewinnt nicht nur als gesundheitlicher Vorteil an Bedeutung, sondern bietet Unternehmen und Mitarbeitenden auch erhebliche steuerliche Vorteile. Wie genau wird die bKV steuerlich behandelt, und welche Modelle bieten sich an? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Unternehmen durch die richtige steuerliche Gestaltung der bKV profitieren können – und gleichzeitig ihre Attraktivität als Arbeitgeber steigern.
Die bKV ergänzt die Leistungen der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung. Arbeitgeber bieten sie als Zusatzleistung an, um den Mitarbeitenden Zugang zu erweiterten Gesundheitsleistungen zu ermöglichen. Dazu gehören etwa Zahnbehandlungen, Sehhilfen, Vorsorgeuntersuchungen oder alternative Heilmethoden. Für Unternehmen ist die bKV ein starkes Mittel, um die Gesundheit der Belegschaft zu fördern und sich im Wettbewerb um Fachkräfte hervorzuheben.
Seit 2019 gilt die bKV als Sachlohn – und das bringt steuerliche Vorteile mit sich. Für Unternehmen und Mitarbeitende ergeben sich durch die bKV verschiedene Möglichkeiten, Steuern zu sparen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Beiträge zur bKV steuerfrei oder steuerbegünstigt geleistet werden.
Die Unterscheidung zwischen Sachlohn und Barlohn ist entscheidend. Während Barlohn das reguläre Gehalt umfasst, das Mitarbeitende für ihre Arbeit erhalten, bezieht sich der Sachlohn auf nicht-monetäre Leistungen wie Essensgutscheine, Tankgutscheine – und die bKV. Der Clou: Sachlohn bis zu einer Freigrenze von 50 Euro pro Monatist steuerfrei. Unternehmen können so bis zu 600 Euro im Jahr pro Mitarbeitendem in die bKV investieren, ohne dass diese Beiträge versteuert werden müssen.
Wenn der monatliche bKV-Beitrag die Freigrenze von 50 Euro übersteigt, gibt es die Möglichkeit der Pauschalversteuerung. In diesem Modell übernimmt das Unternehmen die Lohnsteuer für die bKV-Beiträge. Zwei Varianten bieten sich an:
Bei der Nettolohnversteuerung wird das Bruttogehalt der Mitarbeitenden so angepasst, dass die bKV-Beiträge und die darauf entfallenden Steuern und Sozialabgaben gedeckt sind. Für die Mitarbeitenden bleibt das Nettoeinkommen unverändert, während das Unternehmen die zusätzlichen Kosten übernimmt. Diese Methode ist für das Unternehmen zwar teurer, wird aber als Zeichen der Wertschätzung wahrgenommen – und stärkt das Vertrauen der Belegschaft.
Wenn die bKV als geldwerter Vorteil behandelt wird, tragen die Mitarbeitenden die Steuerlast selbst. Der bKV-Beitrag wird auf das Bruttogehalt aufgeschlagen und versteuert. Diese Methode ist für das Unternehmen kostengünstiger, kann aber die Attraktivität der bKV für die Mitarbeitenden mindern.
Neben den Vorteilen für die Mitarbeitenden bietet die bKV auch steuerliche Vorteile für das Unternehmen. Die bKV-Kosten, einschließlich der darauf entfallenden Steuern und Sozialabgaben, können als Betriebsausgaben abgesetztwerden. Das mindert die Steuerlast des Unternehmens und macht die bKV zu einem attraktiven Instrument, um Mitarbeitende zu binden und gleichzeitig Kosten zu sparen.
Die betriebliche Krankenversicherung bietet nicht nur gesundheitliche Vorteile für die Mitarbeitenden, sondern auch attraktive Steuervorteile für Unternehmen. Ob als steuerfreier Sachlohn, durch Pauschalversteuerung oder die Absetzbarkeit als Betriebsausgabe – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die bKV steuerlich optimal zu gestalten.
Unternehmen, die die bKV strategisch einsetzen, profitieren von einer doppelten Win-Win-Situation: Sie sparen Steuern und binden gleichzeitig ihre Mitarbeitenden langfristig. Für die Mitarbeitenden bedeutet die bKV finanzielle Entlastungund einen zusätzlichen gesundheitlichen Schutz.